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Guillaume de Machaut (1300-1377)

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Das Geburtsdatum und der Geburtsort Machauts sind nicht sicher bekannt. Vermutlich stammte er aus der Gegend von Reims, , als Sohn einer nichtadeligen, aber wohlhabenden . Nach Studien an der Domschule von Reims trat er um 1323 in die Dienste des Herzogs Johann von Luxemburg.
Machauts literarisches Schaffen besteht einerseits aus meist kürzeren, überwiegend allegorischen Verserzählungen, -romanen und Lyrik. Machaut war einer der letzten Lyriker, der viele seiner Gedichte vertont hat.
Machaut gilt als bedeutendster Komponist der Ars nova. Wegen der komplizierten Harmonik, Isoperiodik und Isorhythmie, sowie der Loslösung vom Cantus firmus im Tenor und der Aufwertung der Cantilena in seinem Werk wird er als „Avantgardist“ des 14. Jahrhunderts angesehen. Die Neuartigkeit der mehrstimmigen Kompositionstechnik – nicht nur bei Machaut – war in der Kirche nicht gern gesehen. 1325 kritisierte Papst Johannes XXII. den neuen Stil und verlangte unter Androhungen von Kirchenstrafen die Wiederherstellung des einstimmigen Gesanges.
Das Hauptwerk Guillaume de Machauts bilden weltliche Kompositionen: Man findet bei ihm erstmals die Freiheit aller Stimmen in einem kontrapunktischen Satz. Er knüpft mit seiner Musik auch an die Troubadoure und Trouvères an.