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Johann Adam Reincken (1643-1722)

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Johann Adam Reincken war ein niederländisch/deutscher Komponist, Organist und Gambist.
Reinckens Familie lebte ab 1637 in Deventer in den Niederlanden. In Deventer erhielt Reincken Anfang der 1650er Jahre seinen ersten Musikunterricht. Ab 1654 folgte ein Studium des Orgelspiels und der Komposition bei Heinrich Scheidemann in Hamburg.
Nach einer kurzen Tätigkeit als Organist in Deventer kehrte er gegen 1658 nach Hamburg zurück. Etwa 1663 trat er die Nachfolge von Heinrich Scheidemann als Organist an der Hamburger Katharinenkirche an. Hier wirkte er bis zu seinem Tode.
Reincken übte einigen Einfluss auf das Hamburger Musikleben aus. So war er unter anderem Mitbegründer der Hamburger Oper am Gänsemarkt.
Johann Sebastian Bach hat Reincken 1701 in Hamburg besucht, um sich im Orgelspiel bei ihm ausbilden zu lassen. Bach war zutiefst von Reinckens Improvisationen über den Choral „An Wasserflüssen Babylon“ beeindruckt. Später verwendete Bach Teile (Einzelsätze und Satzfolgen) aus Reinkens Suitensammlung Hortus Musicus (1687) in seinen Klavierkompositionen BWV 954, 965 und 966.
Reincken starb 1722. Er war einer der wichtigsten Vertreter der Norddeutschen Orgelschule. Sein kompositorisches Schaffen ist hauptsächlich geprägt durch geistliche Kompositionen, vor allem Choräle, Fugen und Sonaten. Als Organist genoss er einen ausgezeichneten Ruf; insbesondere war er für seine Orgelimprovisationen bekannt. Nur wenige seiner Werke sind heute noch erhalten.
2005 wurde in der Herzogin Anna Amalia Bibliothek eine eigenhändige Abschrift Bachs von Reinckens An Wasserflüssen Babylon entdeckt.

* Fuga g-Moll - IMSLP - Stimmensatz/XML anfordern
* Partite diverse sopra l’Aria ’Schweiget mir von Weiber nehmen
’ - IMSLP - Stimmensatz/XML anfordern 
* An Wasserflüssen Babylon - IMSLP - Stimmensatz/XML anfordern